Nachkriegszeit

Geschichte der Gilde - 8. Seite

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, normalisierte sich das Leben in Holten wieder und auch die Vereinstätigkeit fand wieder mehr Zuspruch. Die Gilde aber kam erst Jahre später wieder zusammen, denn der Schrecken des Vergangenen und der Tod zahlreicher Schützenbrüder hinterließen ihre Spuren in den Reihen der Mitglieder.

So dauerte es bis Mai 1951, als sich eine Schar alter Schützenbrüder unter dem letzten Gildeoberst, Fritz Nohlen, zu einer Neugründungsversammlung zusammenfand. Ewald Richels wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und das erste Schützenfest nach dem Krieg fand 1952 statt. Wegen der herrschenden Kinderlähmung wurde es jedoch nur in kleinem Rahmen in den Gaststätten Nohlen-Solder und Hopp gefeiert. Erster Schützenkönig nach 1939 wurde der amtierende Vorsitzende Richels, der zusammen mit seiner Königin Erna Wewers die Gilde bis 1953 repräsentierte.

Der kniende Schütze

Der kniende Schütze

Der damalige Vorstand nutze das erste Schützenfest, um langjährige Gildemitglieder mit dem silbernen und goldenen Schützen zu ehren, den höchsten Auszeichnungen innerhalb der Gilde. Außerdem führte er während der Feier das neue Vereinswappen ein: ein kniender Bogenschütze auf dem Holtener Stadtwappen.

Vier Wochen nach diesem Ereignis fand eine Jahreshauptversammlung statt, bei der Otto Nohlen einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Auf seine Veranlassung hin wurde anhand schriftlicher Daten das Gründungsjahr der Gilde auf 1308 datiert, welches vom Hauptstaatsarchiv anerkannt wurde. Gleichzeitig führte er die alte Bezeichnung Gildemeister für den 1. Vorsitzenden wieder ein.

Fahnenweihe 1953 Im Vordergrund Felix Ellerik und Otto Nohlen

Fahnenweihe 1953
Im Vordergrund Felix Ellerik und Otto Nohlen

Während des Schützenfests im darauf folgenden Jahre (1953), fand in Gegenwart von elf Gastvereinen die Weihe der neuen Gildefahne statt. Zum Schützenfestsamstag wurden alle Holtener Vereine und Verbände eingeladen und die Sängervereinigung Amicitia 1845 Holten gestaltete mit ihren musikalischen Darbietungen den künstlerischen Teil. An diesem Abend entstand der so genannte „Holtener Abend“, der so zur Tradition wurde.

Die jetzt folgenden Schützenfeste wurden in einem Rhythmus von zwei Jahren organisiert und durchgeführt. Das Festzelt stand wechselweise in der Nähe des Holtener Marktes, im Elsenbruch, auf Schürmanns Wiese, dem Schulhof der Grundschule, dem Parkgelände und seit 1981, mit Ausnahme 1983/85, in Abständen von einem Jahr auf dem Kastellvorplatz.

Jubiläumsnadel zum 650-jährigen Bestehen

Jubiläumsnadel zum 650-jährigen Bestehen

1958 beschloss die Gilde, ermutigt durch den ernormen Zuspruch der vergangenen Schützenfeste, ihr 650-jähriges Bestehen nach dem nun neu datierten Gründungsjahr als großes Schützen- und Volksfest zu feiern. Erneut wurden wieder die Stadttore aufgebaut, die Holtener Innenstadt festlich geschmückt und ein historischer Festzug veranstaltet.

Zusammen mit den befreundeten Vereinen und der gesamten Holtener Bürgerschaft feierte man auf der großen Festwiese im Elsenbruch das große Jubiläumsfest. Durch die Unterstützung der andern Holtener Vereine beim Festzug, der Amicitia Holten bei der Gestaltung des Festprogramms sowie der Teilnahme zahlreicher Brudervereine mit Musikcorps wurde das Jubiläum zu einem glanzvollen Fest.

Umzug zum 650-jährigen Bestehen vor Gaststätte Theißen (Vorne: Gerd Hans Nohlen, Felix Ellerik, W. Wanders)

Umzug zum 650-jährigen Bestehen vor Gaststätte Theißen
(Vorne: Gerd Hans Nohlen, Felix Ellerik, W. Wanders)


Der Zweite Weltkrieg
Wachstum des Schießsports
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